Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen – „Klimaschutzstrategie Gemeinde Rielasingen-Worblingen“

Antrag der Fraktion Bündnis 90 Die Grünen - Klimaschutzstrategie Gemeinde Rielasingen-Worblingen
Bildnachweis:Marius Auzelis

Im Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen – „Klimaschutzstrategie Gemeinde Rielasingen-Worblingen“ zum 20.09.2019 wurde u.a. auch der Bezug von Ökostrom mit

#Neuanlagenquote vorgeschlagen. Unsere Gemeinde wurde im Rahmen der neuen Bündelausschreibung 2023-2025 vom

Gemeindetag angeschrieben. Zur Vorbereitung der Ausschreibung war u.a. zu entscheiden, welche Art von Strom geliefert werden soll. Leider haben wir keine Mehrheit für „Ökostrom mit NEUANLAGENQUOTE“ gewinnen können.

Weshalb das aber so wichtig gewesen wäre, zeigt hier nochmal der Redebeitrag von Dagmar Eisenhart :

„Antrag Ökostrom mit Neuanlagenquote:

☑️Mit unserer heutigen Entscheidung, welchen Strom wir in der Kommune beziehen wollen, werden wir uns bis Ende 2025 festlegen. Ein langer Zeithorizont, wie ich finde, in einer Zeit in der die Wissenschaft und die Fachwelt sich einig ist, die nächsten 10 Jahre sind entscheidend, noch Einfluss auf den Klimawandel nehmen zu können.

☑️Die Erderwärmung hat sich dem neusten Bericht des Weltklimarats #IPCC zufolge stark beschleunigt.

Niemals zuvor wurde so drastisch vor den Folgen des Klimawandels gewarnt, wie im aktuellen Sachstandsbericht.

Die Forscherinnen und Forscher lassen keinen Zweifel mehr daran, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Werde nicht radikal umgesteuert, werde die Erderwärmung des Planeten um 1,5 grad bereits 2030 festzustellen sein, zehn Jahre früher als bisher gedacht, mit katastrophalen Auswirkungen, warnen sie.

☑️Ich persönlich bin der Meinung, jeder Beitrag zu mehr Klimaschutz lohnt sich, wir die jetzt leben müssen jede Möglichkeit nutzten um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen.

Mit unserem kommunalen Strombezug haben wir Einfluss für mehr Klimaschutz.

☑️Der Strommarkt scheint schwer überschaubar zu sein, jedoch ist klar, nur mit einem Zubau an erneuerbaren Energien kann die atomare und fossile Stromerzeugung abgelöst werden. Der Ökostrom den die Kommune bisher bezieht, wird aus den alten, schon lange bestehenden Kraftwerken wie z.B. Wasserkraftwerken im Inn und Ausland dargestellt. Aber beim Zubau liegt der Schlüssel.

Wir sollten mit unserer Entscheidung, welchen Strom wir in der Bündelausschreibung den Gemeindetag Service beauftragen wollen, den größt möglichen Zubau an Erneuerbaren Energien bewirken.

☑️Meine Nachfrage beim Gemeindetag Baden-Württemberg hat ergeben, dass sie mit der Bündelausschreibung für Ökostrom mit Neuanlagenquote Marktsignale setzten wollen, die in Richtung mehr erneuerbare Energien gehen sollen. Der Strombezug mit Neuanlagenquote inklusiv Wertungskriterium bietet im europäischen Ausschreibungsverfahren gerade den maximalen Anreiz für einen Zubau an Erneuerbaren. Eine andere Ausschreibungsart ist momentan nicht möglich.

☑️Ich finde wir sollten uns heute für diesen besten Tarif entscheiden, weil dieser die Stromlieferanten belohnt, die sich um erneuerbare Energien bemühen. Im Vergleich zum jetzigen Ökostromtarif den wir beziehen liegen die Mehrkosten bei ca 4000,- € brutto/ Jahr bei 315.000,- € Gesamtkosten.

Diese 4000,- , die sollten es uns wert sein.

☑️In unserem Abwasserverband Radolfzeller Aach hat sich die Verbandsversammlung im November EINSTIMMIG für Ökostrom mit der besten Neuanlagenquote entschieden, das war ein klares Signal.

☑️Ich bitte darum, dass wir auch mit dem Strombezug für die Kommune ein klares Statement für mehr Klimaschutz abgeben und den Gemeindetag -Service für die Bündelausschreibung mit Ökostrom mit Neuanlagenquote inklusive Wertungskriterium beauftragen.“

IPCC (Intergovernmental Panel on Clima Change)( Institut der vereinten Nationen, 195 Länder beteiligt)

Bildnachweis:Marius Auzelis